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Aktuelles 

 

Stadtwerke reinigen Trinkwasserleitungen nördlich des Kanals


Mit so genannten Wasser-Luft-Spülungen reinigen die Stadtwerke Kiel turnusgemäß die Trinkwasserleitungen in den Stadtteilen Pries, Holtenau und Friedrichsort. In der Zeit vom 14. bis 25. Januar kommt es daher zu leichten Einschränkungen in der Wasserversorgung der etwa 6.000 betroffenen Haushalte.


Über den genauen Zeitpunkt der Versorgungsunterbrechungen informieren die Stadtwerke ihre Kunden individuell mit Aushängen in den Treppenhäusern und persönlichen Anschreiben.

Um mögliche Schäden an den Hausinstallationen auszuschließen, muss während der Spülung das Hauptabsperrventil in der Hauswasserleitung geschlossen werden. In Mehrfamilienhäusern übernehmen diese Aufgabe die Hausverwaltungen, die bereits von den Stadtwerken informiert wurden. In Einfamilienhäusern muss die Absperrung von den jeweiligen Bewohnern vorgenommen werden. Hintergrund: Die Trinkwasserleitungen werden mit einem Gemisch aus Druckluft und Wasser gespült. Diese Mischung schießt mit hohem Druck und hoher Geschwindigkeit durch die Leitungen. Ablagerungen von Eisen und Mangan werden so gelöst und abtransportiert.

Während des routinemäßigen Spülvorgangs steht in den Haushalten kein Trinkwasser zur Verfügung. Die Stadtwerke empfehlen daher, vor Beginn der Arbeiten für einen entsprechenden Vorrat zu sorgen.

„Die mineralische Ablagerungen durch Eisen und Mangan in den Trinkwasserleitungen entstehen in bei geringen Fließgeschwindigkeiten“, erklärt Stadtwerke-Sprecher Wolfgang Podolske. „Nach Abschluss der Spülungen tritt möglicherweise kurzfristig noch eine leichte Braunfärbung des Trinkwassers auf. Gesundheitsschädigend sind diese natürlichen Schwebstoffe im Trinkwasser aber selbstverständlich nicht“, so Podolske.

Tipps zum Verhalten während der Wasser-Luft-Spülungen erhalten die Kunden mit den Ankündigungsschreiben. Auch im Internet (www.stadtwerke-kiel.de) halten die Stadtwerke Informationen und eine Liste mit den Spülzeiten der einzelnen Leitungsabschnitte bereit. Darüber hinaus stehen vor Ort die Mitarbeiter der ausführenden Firma Pohl & Timm GmbH bei Fragen zur Verfügung.

 

Luft drückt Wasser aus der Leitung

Gronau. „Die nächste Luft ist unterwegs.“ Heino Timm spricht in sein Funkgerät. „Du kannst schon mal öffnen.“ Augenblicke später schießt aus einem Rohr ein Schwall Wasser auf die Straße. Weitere folgen, der Gully in der Ochtruper Straße hat Probleme, die Wassermassen aufzunehmen. Etwa fünf Minuten lang folgt Schwall auf Schwall. Dann heißt es: „Schieber zu“. Augenblicklich versiegt das Wasser, auch die Wassermenge auf der Straße ist wenig später abgelaufen. „Jetzt kommt der Kompressor an diesen Platz und weiter geht‘s“, erläutert Timm. Das Wasserrohrnetz wird gereinigt. Gestern Morgen waren Geschäftsführer Heino Timm und seine Mitarbeiter in der Ochtruper Straße und den angrenzenden Straßen unterwegs. Das Unternehmen Pohl & Timm aus Reinbek bei Hamburg ist nach eigenen Angaben eines von zwei Fachfirmen in Deutschland, die sich einen Namen bei der Reinigung von Rohrnetzen gemacht haben. Die „Druckluftwasserintensivrohrreinigung“, wie der Fachbegriff lautet, sei ein bewährtes Verfahren für die Wassernetze. Schließlich sei Wasser „das Lebensmittel Nummer eins“. In den Rohren bildeten sich immer wieder Ausflockungen von Mangan oder Eisen, die letztlich zu einer Trübung des Wassers führten. „Wir blasen Luft in das Netz, dadurch steigt die Fließgeschwindigkeit des Wassers, und die Ablagerungen werden herausgespült“, erläutert Timm. Zuvor durchlaufe die Luft noch ein Mehrkammerfiltersystem, damit das Wasser insgesamt sauber bleibe. Das werde parallel mit Messungen überprüft. 5000 Meter Rohrnetz könnten in einer Schicht gereinigt werden, gut 800 Meter in der Stunde. Außerhalb der Städte könne eine höhere „Stundenleistung“ erreicht werden. „Bei unseren Planungen haben wir auch eine Zeitspanne als Sicherheit eingestellt.“ Kleinere Probleme könne es geben, wenn Hydranten zugeparkt seien. Das gelte für Großstädte. „Oder ein Zahnarzt hat die Aktion vergessen und gerade einen Patienten in Behandlung und ist auf das Wasser angewiesen“, erzählt Timm aus seinem Erfahrungsschatz. Im Vorfeld würden die täglichen Einheiten mit den Stadtwerken abgestimmt. Deren Sprecher Stefan Busch betont, die Leute würden schriftlich informiert, was wann zu tun sei, damit das Rohrnetz gereinigt werden könne. Dazu meldeten sich einige, weil sich das Absperrventil nicht verstellen lasse oder es andere Fragen gebe. „Eher aus Sorge, etwas falsch zu machen.“ Rohrnetzmeister Ralf Feldhaus ergänzt, mit Bäckereien, Friseuren oder anderen auf Wasser angewiesenen Betrieben würde meist telefonisch ein genaues Zeitfenster vereinbart, in dem das sie betreffende Netz gereinigt werde, damit das Geschäft so wenig wie möglich beeinträchtigt werde. Etwa alle zehn Jahre müsse das Netz gereinigt werden; in jedem Jahr in Gronau und Epe ein Teilstück. Im nächsten Jahr sei das Netz insgesamt ein Mal gesäubert worden, sagt Feldhaus. „Dann beginnt es wieder von vorne.“ Viele technische Einrichtungen wie Hydranten oder Verteiler müssten regelmäßig überprüft werden. Das könne bei dieser Gelegenheit erledigt werden. Das Rohrnetz könne übrigens sm besten im Frühjahr oder im Herbst gereinigt werden. „Im Sommer ist der Wasserverbrauch deutlich höher.“

Donnerstag, 25. Oktober 2007  |  Quelle: Westfälische Nachrichten (Gronau)

 

 

Entfernung von Biofilmen und Ablagerungen ohne Chemie

 

Um ein Trinkwassersystem nachhaltig zu sanieren und ein Gesundheitsrisiko durch Legionellen oder Verkeimungen in der Trinkwasserinstallation dauerhaft zu vermeiden, existieren eine Vielzahl von Schutzvorkehrungen und Vorgehensweisen. Die einzelnen Schutzvorkehrungen können jedoch nicht als Insellösungen funktionieren. Sie sollten als eine Gesamtheit gesehen werden, die auf die jeweilige Trinkwasserinstallation individuell abgestimmt werden muss.

Denn nur mit der richtigen Auswahl von Maßnahmen und zeitlichen Abläufen kann eine Sanierung auch nachhaltigen Erfolg bringen.

In Wassersystemen bilden sich an den wasserberührten Oberflächen mit der Zeit Biofilme.
Biofilme sind Beläge aus Mikroorganismen und extracellulären Substanzen. Diese oft schleimigen oder pilzartigen Beläge werden von Legionellen besiedelt, die sich dort vermehren. Das Hauptproblem: Biofilme sind extrem resistent gegen Desinfektionsmittel. Daher erweisen sich Legionellen gegenüber gängigen Desinfektionsmethoden äußerst resistent, da der Biofilm sie gegenüber chemischem Angriff schützt. Sämtliche Verfahren, die sich ausschließlich auf die direkte Zerstörung der Legionellen selbst richten, sind nicht nachhaltig und lösen damit das Problem nicht.

Eine nachhaltige Bekämpfung von Keimen und Legionellen in Trinkwassersystemen ist nur im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Biofilms in den Leitungen möglich.                                             

Hier greift die Technik der Druckluft-Wasser-Intensivrohrreinigung.

Diese besteht im Prinzip in einer Spülung der Rohrleitungen unter gleichzeitiger Zugabe von Druckluft in die Rohrleitung. Hierdurch wird die Stömungsgeschwindigkeit des Wassers erhöht und es entstehen Turbulenzen die Biofilme und Ablagerungen lösen und aus den Wasserleitungen ausspülen.

Um Druckerhöhungen im Leitungsnetz zu vermeiden wird bei der Pohl & Timm GmbH Wasserwerk- und Rohrnetzservice die Druckluft elektronisch getaktet, auf die vorhandene Nennweite und den vorherrschenden Netzdruck, abgestimmt. Der während der Spülung vorherrschende Druck in der Trinkwasserleitung liegt bei unserem Verfahren ca. 0,5 Bar unter dem Ruhedruck der Spülstrecke.

                

                                                                    

Neu ist die von uns entwickelte und eingesetzte Soft- Air Steuerung.

Bei dieser elektronisch- pneumatisch geregelten Steuerung ist keine Impulsartige Druckluftzugabe erforderlich.

Die Druckluft wird mit einem mobilen Kompressor erzeugt. Um dem Qualitätsstandart für Trinkwasser zu genügen ist eine Hochleistungsluftfilteranlage erforderlich. Um spätere Geruchs- und Geschmacksprobleme auszuschalten wird die Druckluft nach der Spezialfilteranlage direkt in das Trinkwassernetz abgegeben. Es werden Luftkühler vor dem Luftfilter sowie mehrere hintereinander geschaltete Filterstufen und zuletzt ein Mikrobiofeinfilter verwendet. Die Luftaufbereitung bei der Pohl & Timm GmbH entspricht DIN ISO 8573 – 1 Klasse 1 Medizintechnik und Lebensmittelindustrie.

Die aufbereitete Druckluft wird stufenlos ansteigend geregelt, dadurch wird die Taktung unserer Druckluft- Wasser- Intensivrohreinigung noch schonender und effektiver.

 

Nach erfolgreicher Zerstörung des Biofilms ist anschließend in den meisten Fällen die Durchführung der Verfahrenstechnische Maßnahme in Form einer Desinfektion des Leitungssystems, unter Beachtung der DVGW Arbeitsblätter W 551 bzw. W 291, zu empfehlen.